
Hadeyaka, prachtvoll, glänzend!
15. 12. 2023 | 19:00 Uhr
Studienabend Schwertschmiedetraditionen
Hell wie ein Komet leuchtend erscheint die Soshu-Schwertschmiedetradition am Anfang des 14. Jahrhunderts und wird mit unglaublicher Vitalität und Strahlkraft fast jenes gesamte Jahrhundert dominieren, um am Ende dieser Zeit dann doch zu verglühen. Diese Tradition, um der sich so viele Mythen, Spekulationen und Forschungen drehen, wirkt fast wie Popkultur.
Es heißt, dass der Name „Masamune“ in Japan jedem Kind bekannt sei.
Doch kaum entzündet, droht dem Schmiedestil mit dem Untergang des Kamakura-Shogunats und der Erstürmung Kamakuras bereits das Aus. Aber die „10 berühmten Schüler Masamunes“ hatten bereits den Genius ihres Meisters in ganz Japan verbreitet und begründen damit die vierte der fünf wichtigen Schwertschmiedetraditionen Japans.
Am Ende des 16. Jahrhunderts erfährt diese Tradition eine gewaltige Renaissance. Einer der größten Fans von Schwertern Masamunes war niemand geringeres als der Reichseiniger Toyotomi Hideyoshi, und jeder Fürst Japans wollte eine Klinge dieses Meisters, oder ein Werk seiner Schüler wie Sadamune, Go Yoshihiro, Norishige oder Shizu Saburo Kaneuji sein eigen nennen.
Dieses enorme Interesse an der Soshu-Tradition wirkt sich natürlich auf die Schwertschmiede jener Zeit aus, welche an die Qualität und Ästhetik der Klingen dieser alten Soshu Meister anschließen wollen. Diese Renaissance ist ursächlich für das Entstehen einer neuen Ära der Schwertschmiedekunst um etwa 1600, welche als Shinto, „neue Schwerter Periode“ in die Geschichte eingehen wird.
So bedeutend diese Tradition auch ist, so extrem selten und wertvoll sind die Werke der wichtigsten Schwertschmiede des Soshu-Den, und befinden sich deshalb in der Regel als Nationalschätze in den Beständen bedeutender Museen Japans.
Im vierten Teil unserer Serie über die Gokaden, der fünf elementaren Schwertschmiedetraditionen wollen wir Ihnen nun die Soshu-Tradition vorstellen. Wie immer wird es dazu die Möglichkeit geben, Klingen im Stil dieser Tradition direkt studieren zu können.
Vortragsdauer: ca 60 Minuten

Lothar Quinte
13. 10. 2023 - 11. 02. 2024
Sonderaustellung
Das Samurai Museum Berlin zeigt ab 13. Oktober 2023 Werke des deutschen abstrakten Künstlers Lothar Quinte (1923-2000). Parallel zur derzeitigen Ausstellung „A Retrospective – A Century of Lothar Quinte“ in der Galerie Bermel von Luxburg, die Quintes 100. Geburtstag würdigt, zeigt das Samurai Museum in Berlin-Mitte ausgewählte Werke im Dialog mit der japanischen Kultur.
Im Laufe seines Lebens wurden für Lothar Quinte 108 Einzelausstellungen ausgerichtet. 1994 erschien ein Fernsehfilm von Rudi Bergmann. 1995 erfolgte die Ernennung zum Professor h. c. des Landes Baden-Württemberg, 1997 wurde ihm der Lovis-Corinth-Preis zugesprochen. Im Jahr 2000, als letztes Werk, schuf er die Fenster für die Kapelle in Champenay (Elsass/Frankreich).
Eine Kooperation mit der Galerie Bermel von Luxburg Gallery