
George Grosz - The Muckraker
7.05.2025 - 31.08.2025
Das Samurai Museum Berlin präsentiert mit „George Grosz – The Muckraker“ eine eindrucksvolle Sonderausstellung des scharfsinnigen Gesellschaftskritikers und Künstlers.
Der in Berlin geborene Künstler konnte glücklicherweise noch wenige Tage vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten Deutschland verlassen.
„Bald kamen Briefe, aus denen ich erfuhr, daß man in meiner nun leeren Wohnung nach mir gesucht hätte, desgleichen in meinem Atelier. Daß ich da lebend davongekommen wäre, darf ich wohl bezweifeln.“
Grosz ist ein Star als er 1933 nach Amerika kommt und er wird dort als Star gefeiert.
Im Oktober 1936 erscheint im renommierten New Yorker Verlag „The Black Sun Press“ das Mappenwerk „Interregnum mit 64 großformatigen Zeichnungen des Künstlers die nun im Samurai Museum Berlin noch bis Ende August zu sehen sind. Weitere Werke in der Ausstellung: „The Muckraker“ von 1937, das „Self-Portrait with Bird of Prey and Rat von 1940“ (Highlight der Ausstellung im MOMA NY 1941) & „Polarity“ / Apocalyptic Landscape“ von 1936. Im Fokus stehen Grosz’ ungeschönte Blicke auf Politik, Macht und Moral – schonungslos, provokant und aktueller denn je.
Es ist wohl für lange Zeit die letzte Chance diese außergewöhnlichen Werke im Original zu sehen.
Eine überraschende Frage: In welchem Land der Welt gab es die größte George Grosz Rezeption nach Deutschland? Ja – richtig – in Japan!
Im Katalog zur Ausstellung wird aus verschiedenen Perspektiven das Verhältnis vom Künstler zu Japan beleuchtet.
Gastkurator: Ralph Jentsch
Katalog zur Ausstellung

LANGE NACHT DER MUSEEN
30.08.2025
dokidoki – Der Klang der Herzen
In Japan steht bei Social Media die Lautmalerei „dokidoki“ für „Ich liebe dich“.
Das Wort dokidoki beschreibt dabei den Klang eines schnell schlagenden Herzens.
Konrad Bösherz liest im Dialog mit der japanisch sprechenden Marketing Spezialistin Fang Ren Liebesgedichte aus Japan. Diese besondere Veranstaltung wird exklusiv in der Langen Nacht der Museen am Screen der historischen Nō Bühne gezeigt.
Eine lange Nacht über die Liebe
In diesem Jahr dreht sich alles um die Liebe. So könnt Ihr berühmte Liebespaare aus Geschichte und Mythologie kennenlernen und von heimlichen Affären und tragischen Liebesgeschichten unter Künstler*innen hören. Erfahrt, was Liebeskummer in Eurem Körper und Gehirn bewirkt oder wie in der DDR aufgeklärt wurde. Tanzt beim venezianischen Maskenball und singt die schönsten Love Songs mit!
75 Museen, 750 Events, 1 Ticket

Vernissage: Jonas Hödicke
10.09.2025 | 19:00 Uhr
Ausstellung: Fremd in der Stadt
Jonas Hödicke präsentiert seine neueste Ausstellung, die eine faszinierende Reise zwischen den Welten Berlins und Japans unternimmt. Der Künstler, bekannt für seine stetige Suche nach neuen Ausdrucksformen, nimmt Besucher mit auf eine Entdeckungstour, die traditionelle japanische Elemente mit urbaner Moderne verbindet.
Schon in seiner Kindheit begeisterte sich Hödicke für Japan – seine Samurai-Schwerter, mutigen Krieger und farbenfrohen Feste, aber auch die geheimnisvollen Geishas. Inspiriert von Meisterwerken wie denen des legendären Katsushika Hokusai, schafft er eine einzigartige Symbiose zwischen seiner künstlerischen Sprache und der kulturellen Vielfalt Japans.
„Fremd in der Stadt“ ist eine mutige und bislang einzigartige Ausstellung, die in Berlin eine neue Perspektive auf japanische Kampfkunst und urbane Ästhetik eröffnet. Hödicke lädt Sie ein, diese außergewöhnliche Begegnung zu erleben – eine Fusion, die traditionelle Grenzen sprengt und Kunst in einem völlig neuen Licht zeigt.
Der Künstler Jonas Hödicke: Geboren im Schatten der Mauer
Jonas Hödicke, Sohn des Berliner Malers Professor Karl Horst Hödicke, wuchs in einer Stadt auf, die noch von Grenzen durchzogen war. Die Mauer prägte nicht nur das Stadtbild, sondern auch seine Sicht auf die Welt. In Interviews erinnert er sich daran, dass er mit Autoritäten nie viel anfangen konnte. Lehrer, Ausbilder, Chefs – sie alle hielten nicht lange durch, und er selbst hielt es ebenso wenig mit ihnen aus. So blieb ihm am Ende nur, den Weg der Selbstständigkeit zu gehen, auch wenn er sich lange gegen die Kunst sträubte.
Er wollte sein eigenes Leben leben, ohne ständig mit dem Werk seines Vaters verglichen zu werden. Trotzdem gehörte die Kunst wie selbstverständlich zu seiner Umgebung – die Ateliers, der Geruch von Farbe, das beständige Rascheln von Papier.
„Mir wird immer so schnell langweilig“, sagte er einmal zu seiner Frau, als es um seine rastlose Art ging, Neues auszuprobieren. Dieses Wechselspiel aus Neugier und Ungeduld spiegelt sich in seinen Arbeiten wider: Licht und Schatten, Bewegung und Stille, Berlin zwischen rohem Asphalt und poetischem Schimmer.
Seine Kindheit war nicht immer sanft – er eckte an, geriet in Streit, lernte früh, sich zu
behaupten. Gleichzeitig verliebte er sich in die Ästhetik und Disziplin der Samurai,
fasziniert vom japanischen Meister Hokusai. Diese fernöstlichen Einflüsse sind wie leise Strömungen in seine Berliner Stadtlandschaften eingeflossen – dort, wo urbane Energie auf die Präzision alter Krieger trifft.
Am 10. September 2025 findet die Vernissage der Ausstellung statt, hier wird dieser Dialog zwischen Ost und West, zwischen Straßenleben und japanischer Kunsttradition, im Samurai Museum Berlin zu sehen sein.
Für Jonas Hödicke ist es keine Abkehr von Berlin, sondern eine Erweiterung seines Blicks – und vielleicht der bisher deutlichste Ausdruck seiner eigenen Handschrift.
Text: Jennifer Hödicke
Eine Kollaboration vom Samurai Museum Berlin und der Galerie Mond Fine Arts

Studienabend: Rüstungen und Waffen in der Kofun-Zeit
12.09.2025 | 19:15 Uhr
Die japanische Kofun-Zeit (250-600 n. Chr.) ist geprägt durch die Errichtung monumentaler Schlüsselloch-förmiger Grabhügel, die der Epoche ihren Namen geben. In dieser Zeit erreichen bedeutende Innovationen vom Festland gemeinsam mit dem Pferd und Einwanderern von der koreanischen Halbinsel den japanischen Archipel. Charakteristisch für das archäologische Fundmaterial der Zeit ist ein starker Anstieg militärischer Ausrüstung unter den Grabbeigaben. Allerdings gibt es gleichzeitig nur wenig Hinweise auf kriegerische Auseinandersetzungen. Dies wirft die Frage auf, welche Rolle Militärausrüstung in der kofun-zeitlichen Gesellschaft tatsächlich spielte. Dieser Vortrag untersucht anhand der Grabbeigaben, wie es den Eliten in der Kinki-Region gelang, durch eine zentralisierte Produktion und Verteilung von Waffen, Rüstungen und anderen Prestigegütern politische Netzwerke aufzubauen und ihre gesellschaftliche Stellung zu festigen. Darüber hinaus wird auch die zentrale Rolle, die der Austausch mit dem eurasischen Festland in diesem Prozess spielte, analysiert.
Dieser faszinierende Einblick in die Kofun-Zeit wird zeigen, dass militärische Ausrüstung nicht nur als Kriegsgerät sondern auch als Mittel sozialer Repräsentation und Machtlegitimation dienen kann.
12.09.2025 | 19:15
Kosten: 5 € pro Person
Begrenzte Sitzplätze

Teezereminie
27.09.2025 | 14:00 Uhr
Diese einzigartige kulturelle Erfahrung findet im traditionellen Teehaus des Museums statt, wo die Gäste in das ruhige und zeitlose Ritual des Chanoyu, der japanischen Teezeremonie, eintauchen können.
Nach einem erfolgreichen Debüt im letzten Jahr lädt diese fesselnde Reihe dazu ein, die tiefgründige Kunstfertigkeit und Philosophie des japanischen Tees zu entdecken. Geleitet von der angesehenen Atsuko Sōto Isoyama-Osiander, einer Meisterin der Chado Urasenke-Schule in Kyoto, bietet dieses Gathering eine authentische Reise in die japanische Kultur. Atsuko widmete 13 Jahre der Perfektionierung ihres Handwerks in Kyoto und teilt nun ihr Wissen als Tee-Meisterin und Beraterin in Berlin. Sie ist fest davon überzeugt, dass „Tee das Elixier des Lebens“ ist.
Kosten: Museumsticket & Spende € 5 – 10 p. Person
First-come-first-serve-Prinzip. Reservierungen sind nicht möglich.